meilenstein 1.2015

Ungewöhnliche Smartphone-App ist Teil des neuen e-Carsharing-Projekts von Volkswagen

e-up! mit App

Beim neuen Carsharing-Konzept für Elektrofahrzeuge hat Carmeq zusammen mit VW ein kleines Wunder vollbracht: eine App zu entwickeln, die nicht wie eine App aussieht.

Carsharing erfreut sich stetig wachsender Beliebtheit. Nach dem erfolgreichen Start des Carsharing-Pilotprojekts Quicar mit Dieselfahrzeugen in Hannover (s. Infobox) geht es im Konzern inzwischen um die Erforschung der noch umweltbewussteren E-Mobilität:

Im Rahmen des bundesweiten Förderprogramms „Schaufenster Elektromobilität“ stellt Volkswagen Studenten und Mitarbeitern ausgewählter niedersächsischer Hochschulen dazu versuchsweise eine Flotte von 50 e-up! zur Verfügung.

Abbildung meilenstein 1/2015, Seite 18-19

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Abbildung meilenstein 1/2015, Seite 18-19

Artikel: e-up! mit App


Carmeq als bewährter Partner

Für dieses e-Carsharing-Projekt hat Carmeq mit seinem Businessteam Multimedia-Integration, die dazu nötige Bedienoberfläche der Bordnavigation entwickelt. Neben der Navigation wünschte sich der Kunde Interaktionsmöglichkeiten für den Abschluss des Mietvorgangs im Auto, zudem ein integriertes Anrufmodul zum Erreichen einer Hotline. Auch aus diesem Grund hatte man sich bei Volkswagen dazu entschlossen, für das Projekt ein fest installiertes Smartphone zu nutzen statt wie bisher ein Navi.

Zudem ist die Auflösung des Smartphone-Touchscreens um einiges besser als die von handelsüblichen Navis. Viele Telefone sind heute außerdem in der Lage, Chips via NFC-Nahfunktechnik zu erkennen: Diese sogenannte NFC-Kennung kommt unter anderem ins Spiel, wenn ein Nutzer sich abmelden will. Erst wenn Fahrzeugschlüssel und Tankkarte am vorgesehenen Platz deponiert und vom Smartphone erkannt werden, kann ein Fahrer aussteigen und den Mietvorgang beenden.

Zusätzlich wurde von Carmeq eine interaktive Funktion integriert, die den Nutzer dazu animieren soll, umweltfreundlich und energiesparend zu fahren.

Carsharing-Projekte

Quicar

Das Pilotprojekt von Volkswagen läuft seit 2011. Zum günstigen Tarif können sich Nutzer in Hannover einen von rund 300 Golf TDI Bluemotion buchen. Carmeq war ab 2010 an diesem Projekt beteiligt und hat die Bedienoberfläche auf dem Radio-Navigationssystem und Kommunikationsprotokolle auf dem Backend implementiert.

Think Blue. Carsharing

Um einiges umfassender ist das Projekt „Think Blue. Share a Volkswagen“, das der Konzern in Zusammenarbeit mit mehreren niedersächsischen Hochschulen durchführt. 2013 wurde Carmeq beauftragt, die Bedienoberfläche mit einigen Extras zu entwickeln. Alle Informationen sollten dabei als App über ein Smartphone laufen. Der Feldversuch startete zum Wintersemester 2014/2015.


Herausforderung Smartphone-App

„Es wurde zunächst nach einem geeigneten Smartphone gesucht“, erläutert Alexander Aurich, Leiter des Businessteams Multimedia-Integration, das Vorgehen. „Die Anforderungen in einem Fahrzeug sind extrem hoch. Das Gerät muss ja bei – 20 Grad ebenso funktionieren wie bei 60 oder 70 Grad Hitze – eigentlich unmöglich.“ Als geeignet erwies sich in Machbarkeitsstudien am Ende dann aber doch ein Gerät: das Sony Xperia Z. Furore macht dieses wasserdichte Smartphone in Youtube-Videos, in denen es in einem Topf mit kochender Suppe landet – und danach trotzdem noch einwandfrei funktioniert.

Anspruchsvoll gestaltete sich auch die App-Entwicklung: Navigation, Anrufmodul, NFC-Kennung und das neue Trainingsprogramm „BlueScore“ sollten als App entstehen. Aussehen sollte das Ganze aber nicht nach Handy-Applikation, sondern durchgehend wie die Bedienoberfläche eines Navis. Rund ein halbes Dutzend Multimedia-Profi s beschäftigten sich ein halbes Jahr lang intensiv mit Android, bis aus dem Smartphone am Ende ein ansehnliches Offline-Infosystem wurde, dem obendrein dank Extraverkabelung nicht so schnell der Strom ausgeht. „Wir haben vor allem in Sachen App-Entwicklung eine ganze Menge gelernt“, bestätigt Alexander Aurich abschließend. „Davon werden unsere Kunden auch bei zukünftigen Projekten profitieren.“

Ansprechpartner bei Carmeq:

Alexander Aurich, Leiter Businessteam
Multimedia-Integration